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Von meinem
derzeitigen Wohnort, hinter den Tempeln von Pengosekan, gehe ich über
den Fußballplatz in eine kleine Wohnstrasse, die zwischen den Mauern
der Grundstücke entlangführt. Hunde bellen bei meinem Auftauchen,
eine typisch balinesische Dorfstraße, die mich zu der kleinen Verbindungsstraße
von Pengosekan nach Sayan bringt. Der folge ich eine Weile, auf beiden
Seiten erntereife Reisfelder zwischen grün und gelb. Dazwischen gibt
es aber auch junge Pflanzen, die in bewässerten Arealen stehen. Vereinzelt
gibt es kleine Läden von Holzschnitzern oder Malern am Straßenrand.
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Links,
oberhalb einer breiten Treppe, liegt ein Tempel. Bewacht von den
Wappentieren Pengosekans, steinernen Schweinen mit gewaltigen Hauern.
Es
ist so still, daß man meint, dem Moos, das sich über
den Steinen ausbreitet und ihnen bald ein uraltes Aussehen verleiht,
beim Wachsen zusehen zu können.
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Der
Tempel selbst ist verschlossen. Daneben ein Bach, mit Wehren zur
Bewässerung der Reisfelder versehen. Unter einer kleinen Bambuspflanzung,
die wohl den Bedarf für die Tempelzeremonien decken soll, gibt
es auch einen Platz, an dem man leicht hineinsteigen kann, um sich
zu waschen.
Eine
Entenfamielie fühlt sich gestört und flüchtet in
die Reisfelder. |
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Ich
folge der Straße bis ins Tal und biege dann nach rechts ab,
nach Nyuh Kunning, das von Ubud aus gesehen hinter dem Monkey Forest
liegt.
Wieder
bellen Hunde, Leute lächeln mich an, ich lächele zurük.
Hier sind die meisten Läden schon geschlossen. Nur einige Warungs
und die Restaurants nahe dem Monkey Forest sind noch geöffnet,
aber zumeist leer. Ein Gamelanorchester übt in der Versammlungshalle.
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Der
Monkey Forest ist eigentlich nur eine weitläufige Tempelanlage,
an einer Dschungelschlucht gelegen, mit einer heiligen Quelle und
einem Verbrennungsplatz. Eine Horde Affen, die hier hauptsächlich
von der Touristenfütterung lebt, ist wohl für die Namensgebung
verantwortlich. Einigen davon begegne ich beim durchqueren, aber
da ich nichts zu Fressen für sie habe, bin ich auch nicht intressant.
Sonst ist es still, die Touristenbusse kommen am frühen Nachmittag.
Nur
am Bau einer Tempelmauer wird noch fleißig gearbeitet. Der
Aufwand dafür ist weit größer, als beim Bau eines
Wohnhauses. |
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Auf
dem Verbrennungsplatz liegen frische und ältere Opferschälchen
wild durcheinander, doch ich muß wieder umdrehen, denn es gibt
keinen weiterführenden Weg. Nur einen weiteren kleinen Tempel
und eine Treppe ins Nichts. |
Auch
die Shops gegenüber dem Haupteingang, an dem ich die Anlage wieder
verlasse, sind schon zu. Weiter geht es die Monkey Forest Road hinauf.
Von den alten, garagenartigen Läden sind viele zu vermieten.
Sie verschwinden langsam und machen größeren durchgestylten
Läden Platz, die jeder deutschen Fußgängerzone zur
Ehre gereichen würden. Ein alter Bekannter will mir sein Motorrad
vermieten, aber ich gehe gerade lieber zu Fuß. |
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Mein
Abendbrot nehme ich bei Putri Minang ein, einem der wenigen Lokale
in dem Einheimische und Touristen gleichermassen essen. Das liegt
wohl am Preis, denn die Restaurants sind für die Balinesen viel
zu teuer. Hier gibt es Reis aus der Warmhaltebox und beliebige Zutaten
aus der Vitrine. Die Internetcafes werden auch immer mehr, obwohl
das Touristenaufkommen schon geraume Zeit rückläufig ist,
wie auch die Restaurants zeigen, bei denen zur besten Diner-Zeit meist
nur ein, zwei Tische besetzt sind. Trotzdem wird fleißig gebaut.
Die Läden, die hinter dem Fußballfeld, weit ab von der
Straße liegen, sind jetzt hell erleuchtet. Früher waren
sie eher ein Insidertip. |
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Die
Gehwege sind über den früher offenen Straßengräben
angelegt worden, indem man diese mit Betondeckeln versah. Manchmal
fehlt auch einer, weil die Gräben auch schon mal verstopft
sind.
Vor dem Markt ist im
vorigen Jahr die Straße gepflastert worden, aus dem gegenüberliegenden
Palast dringt Gamelanmusik der abendlichen Tanzvorführung.
Zurück geht es durch die Jl. Hanoman, in der sich wenig verändert
hat. Doch, die neue Versammlungshalle von Padang Tegal ist fertig
geworden, es wird also doch nicht nur für Touristen gebaut.
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An
ihrem Ende gibt es jetzt einen 24 Stunden "Delta"Markt.
Die nächste Pause mache ich im Internetcafe. Die Perama Station
sieht noch genau so aus wie immer, hier heißt die Straße
schon wieder Jl. Raya Pengosekan. Etwas weiter wird es stilistisch
immer japanischer. Läden und Restaurants sind ganz auf diese
Zielgruppe ausgerichtet. Bis auf einen großen gelb-orangen Bau
mit halbrunden Fenstern. Wunderbar steht dran. Ein deutscher Besitzer?
Keine Lust das jetzt zu erkunden. Ich grüße den Jungen
am Martabakstand, der jeden Abend an der selben Ecke seine Pfannkuchen
bäckt und bin bald wieder unter den riesigen Banyanbäumen.
die vor den Tempeln von Pengosekan stehen. Nur noch ein paar Schritte
bis auf meine Terasse. Die Mondsichel ist von unzaehligen Sternen
umgeben. Aus den Reisfeldern ertönt das rythmische Gequake der
Frösche.
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